Ähm… Sozusagen… Genau…

Wie Sie Füllwörter erkennen und loswerden können

Füllwörter unterbrechen den Sprechfluss und nehmen dem, was wir sagen, viel Kraft. Wenn Füllwörter oft vorkommen, stören sie beim Zuhören. Sie lenken ab, und es fällt schwer, dem Inhalt zu folgen. Ich wurde in meinen Coachings schon oft gefragt, wie man Füllwörter los wird. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie gegen Füllwörter tun können.

Füllwörter bemerken

Das Wichtigste ist zunächst, seine Füllwörter überhaupt zu bemerken. Stellen Sie sich eine Zeitleiste vor. In der Mitte der Zeitleiste ist der Moment, an dem Sie z.B. das Füllwort „ähm“ benutzen. Überlegen Sie, an welchem Punkt der Zeitleiste Sie dieses Füllwort bemerken.

Vielleicht bemerken Sie es zunächst gar nicht oder erst durch die Rückmeldung anderer. Dann liegt der Moment viel weiter hinten auf der Zeitleiste. Manche Menschen bemerken das Füllwort, wenn sie fertig sind mit sprechen und manche bemerken es, sofort nachdem sie „ähm“ gesagt haben. Es geht nun darum, Ihr Bewusstsein für das Füllwort immer weiter nach vorn auf der Zeitleiste zu bringen. Bis zu dem Moment, kurz bevor Sie es benutzen.

Sprechtempo reduzieren

Es ist hierfür nützlich, sein Sprechtempo zu verringern. Sie können einfach langsamer sprechen oder öfter oder länger Pausen setzen. Das hat gleich mehrere Vorteile:

1) Es gibt Ihnen Zeit für das Sprechdenken, d.h. für den Prozess vom Denken bis zum Aussprechen Ihrer Gedanken. Wir setzen Füllwörter oft ein, weil unsere Gedanken unsortiert sind und wir anfangen zu sprechen, ohne zu wissen, was wir sagen wollen.

2) Pausen sorgen dafür, wieder Luft zu bekommen. Reden Sie ohne Punkt und Komma, dann müssen Füllwörter diese Aufgabe übernehmen.

3) Außerdem können Pausen sehr wirkungsvoll beim Zuhörer sein, z.B. um das Gehörte besser aufzunehmen oder, um es sich besser zu merken.

Wahrnehmung schärfen

Ich hatte einmal eine Kundin, die eine Modeboutique führt. Sie verwendete immer das Füllwort „letztendlich“.

„Letztendlich ist es im Interesse unserer Kunden, wenn wir letztendlich unser Angebot erweitern…“

Da sie sich dieses Füllwortes gar nicht bewusst war, habe ich immer mit dem Finger geschnippt, wenn sie es verwendete. Sie war erschrocken darüber, wie oft sie es sagte. Zu Hause sollte ihr Mann dann in die Hand klatschen, oder schnippen, wenn sie „letztendlich“ sagte. Dieses akustische Signal half ihr, ihre Wahrnehmung zu schärfen und es dauerte nur ein paar Tage, bis sie „letztendlich“ ablegen konnte.

Wenn Sie in dem Moment, wo Sie „ähm“ sagen, bemerken, dass Sie „ähm“ sagen, können Sie einen Schritt weiter gehen und Ihr Bewusstsein auf den Moment lenken, bevor Sie „ähm“ sagen. Ab diesem Moment können Sie „ähm“ ganz weglassen oder dafür eine Pause machen. Ohne Füllwörter wirken Sie klarer, überzeugender und kompetenter.

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Herzlich,

Stefanie